Gebäudeversicherung teurer? Die Gründe…

Ihre Wohngebäudeversicherung für Ihr eigenes Haus wird schon wieder teurer und Sie fragen sich warum?

Sicher liegt es auch an der steigenden Schadenzahl durch Stürme, Überschwemmungen. Sicher ist Ihnen nicht entgangen, dass die Wetterextreme zugenommen haben.

Es gibt allerdings weitere ins Gewicht fallende Gründe für jährlich steigende Beiträge in der Gebäudeversicherung (fachdeutsch: Verbundene Wohngebäudeversicherung – „verbunden“, weil mehrere Gefahren in einer Versicherung verbunden sind und versichert werden: Feuer, Leiutungswasser, Sturm/Hagel, und Elementargefahren).

Sie haben im Normalfall nämlich nicht einen festen Wert in Euro versichert, sondern eine sogenannte gleitende Neuwertversicherung abgeschlossen. Das bedeutet, dass der Wert des Hauses jährlich an neue Gegebenheiten angepasst werden muss. Der Wert Ihres Hauses steigt ja nicht, weil es älter wird, sonder weil es immer teurer wird, eines zu bauen. Denn die Handwerker verdienen ja jedes Jahr auch ein bißchen mehr Geld…. Der Wert des Hauses teigt aber auch durch Anpassungen der Kaufpreise, also unter Berücksichtigung der Inflation.

So muss also der Wert des Hauses neu berechnet werden und somit auch Ihre Versicherung angepasst werden. Dies geschieht über diverse Indizes. Als Grundlage muss zuerst ein Basiswert für den Baupreis her. Das ist in der Regel der Wert des Hauses in Mark des Jahres 1914. 

Wir haben also drei Gründe, warum der Neuwert eines Hauses steigt.

  • Das Bauen an sich wird teurer
  • Die Inflation reduziert den Geldwert
  • Durch steigende Ausgaben muss ein Ausgleich geschaffen werden.

So kommen die folgenden Anpassungen zum tragen. Die Werte legt übrigens nicht der Versicherer, sondern das Statistische Bundesamt fest.

Baupreisindex vom Mai 2018

Dieser steigt um 4,1 % von bisher 1.396,7 auf 1.454,3 Euro (Wert 1914 = 100)

Gleitender Neuwertfaktor: 

Dieser steigt um 3,9 % von derzeit 18,1 auf 18,8 ab 2019.

Anpassungsfaktor

Dieser erhöht sich ab 01.01.2019 um 3,8 % von 17,87 auf 18,55 


Und nur für den Fall, dass wieder mal über die Versicherer geschimpft wird:

Dem statistischen Taschenbuch für 2018 des GDV (Gesamtverband Deutscher Versicherer) ist die Schaden-Kosten-Quote (nach Abwicklung; in Relation zu den verdienten Brutto-Beiträgen), die sogenannte Combined Ratio,  für Gebäudeversicherungen zu entnehmen:

Sie beträgt für 2017 gerade mal 97,9 %. 

Die Jahre davor haben die Gesellschaften kräftig draufgezahlt, erst seit 2016 sind die Versicherungsunternehmen in diesem speziellen Bereich im Plus. Wie das nach 2018 aussehen wird, sehen wir im nächsten Jahr, wenn das neue Jahrbuch herauskommt.

Die Zahlen der Combined Ratio (Quelle GDV) der letzten Jahre:

2010: 112,2 % | 2013: 134,7% | 2014: 101,8 % | 2015: 101,4 % | 2016: 96 %

2013 ist Ihnen aufgefallen? Gut, da haben die Versicherer über 6 Mrd. Euro Leistungen erbringen müssen! Im Jahr 2017 waren es 5,2 Mrd. Euro. In den Jahren 2015 und 2016 waren es „nur“ ca. 4,7 Mrd. Euro.

Das reicht Ihnen immer noch nicht an Information? Nehmen Sie Kontakt auf, mal sehen, was es noch zu wissen gibt…

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